Die Digitalisierung ist ein Experiment an unseren Kindern

Der Digitalpakt ist mit dem Votum des Bundesrats vom 15. März beschlossene Sache. Für Ralf Lankau hat das Projekt eine neoliberale Stoßrichtung – mit dem Ziel der Privatisierung und Kommerzialisierung des Schulwesens sowie der Zurichtung von Kindern zu „Funktionsäffchen“. Interview von Ralf Wurzbacher mit Prof. Dr. Ralf Lankau für die NachDenkSeiten, 18. März 2019

Digitalisierung als De-Humanisierung von Schulen

oder: Vom Unterrichten zum Vermessen. Bildungseinrichtungen unter dem Diktat von Betriebswirtschaft und Datenökonomie. Schriftliche Stellungnahmen zum Expertengespräch der Kinderkommission des Deutschen Bundestags „Chancen und Risiken des frühen Gebrauchs von digitalen bzw. Bildschirmmedien“, 16. Januar 2019, Berlin

Datengestützte Schulentwicklung

Über Digitaltechnik an Schulen wird seit 1984 gestritten, heute nur aktualisiert um Forderungen nach WLAN und mobilen Geräten. Nur Wenige erkennen dabei die Tragweite der intendierten Transformation von Bildungseinrichtungen zu einem Geschäftsfeld der Digitalwirtschaft und Datenökonomie

Wenn der Wirtschaftsminister Bildung „masterplant“

Das Land Niedersachsen werde „Teil des Masterplans Digitalisierung“ verkündete das Wirtschaftsministerium unter Leitung seines Ministers für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung Dr. Bernd Althusmann im 21. August 2018. Neu ist vor allem, dass „digitale mobile Endgeräte“ in Niedersachsens Schulen zur Pflichtausstattung werden sollen – und dass die Eltern (!) dafür zahlen müssen.

Margie und die Lernmaschine

In der Geschichte „Die Schule“ von 1954 beschreibt Isaac Asimov, wie die Schule der Zukunft aussieht – oder genauer: dass es gar keine Schulen mehr gibt. Jedes Kind hat neben seinem Kinderzimmer im Elternhaus einen kleinen Schulraum, in dem es ein „mechanischer Lehrer“ (einer Maschine mit Bildschirm und Schlitz zum Einwerfen der Hausaufgaben) unterrichtet.