Autonomie des Menschen versus autonome Systeme
Beitrag Lankau in: forschung im fokus (fif), Ausgabe Nr. 23 / 2020, S. 55-58
Beitrag Lankau in: forschung im fokus (fif), Ausgabe Nr. 23 / 2020, S. 55-58
Gespräch mit Prof. Dr. Ralf Lankau in „Echo der Zeit“, SRF (Schweizer Radio und Fernsehen), Dienstag 9. Juni 2020, 18.00
Die Corona-Welle reiten 04: Über Digitalisierung und Unterricht: Ein Nebeneffekt der Covid-19-Pandemie ist die Notlösung Fernunterricht und der verstärkte Einsatz digitaler Techniken für das Homeschooling. Wie erwartet fordern IT-Verbände, den aktuell notwendigen Einsatz dieser Techniken zu verstetigen. Erstaunlicher dürfte sein, dass auch Lehrerverbände die Argumentation pro Digitaltechnik und Fernunterricht übernehmen. Sie vergessen, dass Digitaltechnik vor allem zur Automatisierung, Kontrolle und Steuerung von Prozessen dient und daher für die pädagogische Arbeit kontraproduktiv ist. Denn beim Unterrichten geht es um Beziehung und Vertrauen.
„Widerspruch auf ganzer Linie“, meldet Dr. Matthias Burchardt an, „digitale Fernbeschulung ist kein Ersatz, sondern das Gegenteil von schulischer Bildung.“ Dr. Burchardt ist Bildungsphilosoph an der Universität Köln und spricht für das „Bündnis für humane Bildung“. Pressemitteilung Bündnis für humane Bildung (05.05.2020).
Streitgespräch im Deutschlandfunk (2. Mai 2015). Monika Dittrich moderierte die Sendung Streitkultur mit Stephan Bayer vs. Ralf Lankau. Jetzt in der Mediathek abrufbar.
Unter dem Deckmantel der Covid-19-Pandemie werden derzeit nicht nur Bildungseinrichtungen systematisch auf Digitalisierung getrimmt. Auch das Gesundheitssystem soll sich den Parametern der Daten-Ökonomie unterordnen, wie die aktuelle Diskussion über die Corona-App zeigt. Dabei reichen vier Forderungen zur IT-Entwicklung, um demokratisch legitimierte Alternativen zu entwickeln.
Wie die Digitalisierung der Schulen unsere Kinder systematisch und vorsätzlich entmündigt. Interview für die Nachdenkseiten. Das Gespräch führte Ralf Wurzbacher
Das erzwungene Schließen der Schulen wegen der Corona-Pandemie drei Wochen vor Ostern und die damit verbundene Verlagerung der Kommunikation zwischen Lehrerinnen, Lehrern und Schülern auf digitale Kanäle führt zu seltsamen Auswüchsen. Eine Privatschule ordnet den Umgang mit personenbezogenen Daten der Schülerinnen und Schüler ganz den Anforderungen von Google unter. Wer Kinder in der Schule hat, sollte solche Nutzungsbedingungen nicht unterschreiben und einen Schulwechsel erwägen.
oder: Über das Missverständnis von Medientechnik im Unterricht, in: Scheidl, ; Schopf, Heribert (2020) Ökonomisierung und Digitalisierung. „Sargnägel der Bildungsreform?“ Löcker, Wien (ISBN 978-3-85409-993-2)
Beispiel Schule und Unterricht. Viele Akteure in Bildungseinrichtungen erleben gerade ein Déjà-vu. Digitalisten und Daten-Ökonomen nutzen die Corona-Pandemie, um ihre lange bekannten Digitalisierungsstrategien und darauf aufbauende Geschäftsmodelle zu propagieren.
Warum Technikfolgeabschätzung für digitale Technologien das exakte Gegenteil vom Maschinenstürmerei oder Technikfeindschaft, sondern die Grundlage einer demokratischen und humanen Zukunft ist.
Warum die Freie Waldorfschule Überlingen am Bodensee nach gründlicher Diskussion die Gelder aus dem „Digitalpakt Schule“ NICHT in Anspruch nimmt und stattdessen eigenständige Wege auch beim Einsatz von (digitalen) Medien geht.
Zur notwendigen Entwicklung eines datenpolitischen Alternativprogramms. Von PD Dr. Sigrid Hartong
Tatsächliche Kosten des Digitalpakt Schule und verdeckte Interessen. Zu einer Studie der GEW und den (finanziellen) Folgen für Schulen.
Vortrag in der Auferstehungsgemeinde, Offenburg 15.10.2019 (plus PDF mit Quellen und Links)